Gesundheit

Die Türkich Angora gilt als gesunde und robuste Katzenrasse. Dennoch sollte man auch bei dieser Rasse bei der Zucht den Fokus auf Vorsorgeuntersuchungen der Zuchttiere legen. Dazu gehören für mich neben dem obligatorischen Bluttest auf FIV und FeLV für alle Zuchtkatzen auch ein umfangreicher Gentest sowie ab dem Alter von ca. einem Jahr (jedenfalls vor dem ersten Zuchteinsatz) und danach etwa alle 20 Monate bis in ein Alter von etwa 6-8 Jahren, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens und der Nieren, um angeborene Herzfehler und Nierenzysten auszuschließen (Stichwort HCM, PKD). Bei weißen Zuchtkatzen kommt der audiometrische Gehörtest dazu, um festzustellen ob die Katze auf beiden Ohren hört, denn nur mit hörenden Katzen darf gezüchtet werden.


Weißzucht:

Bei weißen Katzen kommt Taubheit (ein- oder beidseitig) gehäuft vor.
Leider gibt es bis jetzt wenig wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema. Die aktuellste Studie stammt aus dem Jahr 2009 aus Deutschland, rund 10% der getesteten Katzen waren einseitig und weitere rund 10% beidseitig taub, also gesamt rund 20% mit eigeschränkter Höhrfähigkeit. Man liest immer wieder Gerüchte, nur blauäugige Katzen wären betroffen, oder Katzen mit dunklem Genfleck am Kopf wären nicht betroffen, aber diese Theorien können nicht durch die Erfahrung von Züchtern bestätigt werden und weiße Katzen können unabhängig von ihrer Augenfarbe oder dem Genfleck taub sein, auch wenn statistisch gesehen blauäugige weiße wohl ein etwas höheres Risiko für Taubheit haben. Wie der Erbgang funktioniert (polygenetisch?) ist nicht restlos geklärt, es wird weiter auf diesem Gebiet geforscht. Aus der Erfahrung von 10 Jahren Zucht kann ich nur sagen, dass es offenbar Linien gibt die für Taubheit anfälliger sind, und welche wo sie kaum vorkommt.

Um das Risiko zu minimieren darf nur nach Überprüfung der Hörfähigkeit mittels BAER-Test gezüchtet werden, weiße Zuchtkatzen sollen nur mit farbigen Partnern verpaart werden. Tatsache ist, dass man viel zuwenig über den Erbgang weiß und dass viel zuwenig getestet wird. Ist eine Katze zum Beispiel nur einseitig taub wird das ohne Test niemandem auffallen, ja sogar gänzlich taube Katzen werden sich mitunter so gut anpassen, so dass es nicht sofort auffällt.
Ein „Klatsch-Test“ genügt nicht, der einzige sinnvolle Test ist derzeit die audiometrische Untersuchung (BAER-Test: brainstem auditory evoked response).

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